Integriertes Handlungskonzept Innenstadt-West in Wiesbaden

Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzepts (IHK) für den Bereich Innenstadt-West in der Landeshauptstadt Wiesbaden

 Stadtentwicklung

Planungsprozess und Ergebnisse

Im Rahmen eines kooperativen Planungs- und Beteiligungsprozesses sollen konkrete Handlungsansätze des Programmgebietes abgeleitet werden. Zunächst dient eine Bestandsaufnahme der Positionsbestimmung des „Aktiven Kernbereiches Innenstadt-West“. In einer zweiten Phase werden gemeinsam mit ausgewählten Akteuren Leitbilder als Zielvereinbarungen für die planerische Konkretisierung erarbeitet. Darauf aufbauend werden wesentliche Handlungsschwerpunkte untersucht. Die Ergebnisse werden in einen Zeit- und Maßnahmenplan gebündelt und in einem umsetzungsorientierten, städtebaulichen integrierten Handlungskonzept für den „Aktiven Kernbereich Wiesbaden Innenstadt-West“ zusammengefasst. 

Vor diesem Hintergrund wurde für die Stadt Wiesbaden ein Integriertes Handlungskonzept für den Kernbereich Innenstadt-West erarbeitet, welches die Potenziale der stadträumlichen Gestaltung klar herausstellt und gute Optionen für ein wirtschaftlich tragfähiges Handeln eröffnet. Auf der Basis einer aufgabenbezogenen Bestandsanalyse ist ein umsetzungsorientiertes, städtebauliches Entwicklungskonzept entstanden, in welchem richtungsweisende Ziele und tragfähige Maßnahmen formuliert sind, mit denen das zentrale Gebiet der Wiesbadener Innenstadt gestärkt und zukunftsfähig weiterentwickelt werden kann.

Die Herausforderungen liegen dabei neben den örtlichen Gegebenheiten auch in der Bewältigung sich verändernder wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und ökologischer Rahmenbedingungen. Konkret geht es um ein breit angelegtes Handlungsprogramm zum Umgang mit funktionalen, städtebaulichen, verkehrlichen und freiraumplanerischen Entwicklungen.

Bei der Erstellung sind folgende Ziele zu berücksichtigen, um die Innenstadt-West nachhaltig zu stärken:

  • Der Schutz ihre Individualität und die Profilierung der Alleinstellungsmerkmale
  • Die Stärkung des Zentrums des öffentlichen Lebens
  • Die Verbesserung der Wettbewerbssituation für den Einzelhandel
  • Die Qualifizierung der Wohnnutzung
  • Die Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Öffentlichen Raum
  • Der Aufbau und die Stärkung von Kooperationen zwischen den Innenstadtakteure
  • Die Verbesserung von Rahmenbedingungen für private Investitionen und die Förderung von Eigeninitiativen

Anlass und Aufgabenstellung

Im Jahr 2014 wurde die Landeshauptstadt Wiesbaden mit dem 25 ha großen Programmgebiet Innenstadt-West vom Land Hessen in das Förderprogramm „Aktive Kernbereiche“ aufgenommen. Das Programmgebiet umfasst im nördlichen Bereich Teile der Fußgängerzone mit Einzelhandelslagen in der Kirchgasse sowie die vom motorisierten Individualverkehr dominierte Schwalbacher Straße. Südlich der Rheinstraße überwiegt die Wohnnutzung mit kleinteiligem Einzelhandel in den Erdgeschosszonen. Mit dem Förderprogramm besteht die Chance, das Quartier Innenstadt-West als Standort für Wirtschaft und Kultur sowie als Ort für Wohnen, Arbeiten und Leben zu stärken und zu entwickeln. 

Der westliche Bereich der Wiesbadener Stadtmitte umfasst einen wesentlichen Teil des Einzelhandelsstandortes der Innenstadt. In den vergangenen Jahren sind entlang der Schwalbacher Straße einige Standortentwicklungen erfolgt, wie beispielsweise das Luisen-Forum oder auch die Umgestaltung des Platzes der Deutschen Einheit. Durch die Bildung neuer attraktiver Nutzungen und Räume innerhalb der bebauten Innenstadt konnte an diesen Stellen eine zusätzliche Belebung erreicht werden. Damit wurde zudem eine funktionale Brücke zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil des Inneren Westends geschaffen, die nun einer gestalterischen Fortführung im öffentlichen Raum bedarf. Ebenso sind durch den Sprung über die Schwalbacher Straße Maßnahmen zu entwickeln, welche die Querungsqualität für Radfahrer und Fußgänger verbessern.

Darüber hinaus stehen mit dem Standort des historischen Kulturensembles Walhalla, der City-Passage und der seit Jahren leerstehenden Mauritiusgalerie in diesem Teilraum des Stadtteils Mitte weitere Potenziale für eine funktionale und gestalterische Stärkung der Innenstadt bereit. Diese gilt es in einen sinnvollen Zusammenhang zu den anderen Kernbereichen für eine Stärkung des Wiesbadener Zentrums zu stellen. Während der nördlich der Rheinstraße gelegene Untersuchungsbereich eher Kernfunktionen der Innenstadt übernimmt, ist der Südliche einer der Hauptwohnstandorte des Stadtteils. Neben einzelnen Baulücken stehen hier mit dem alten Gerichtsgebäude an der Moritzstraße weitere Flächen zur Nachnutzung und städtebaulichen Umstrukturierung zur Verfügung. Eine der zentralen Fragen wird auch hierbei sein, wie eine verträgliche Integration neuer Funktionen in das Wohnviertel gestaltet werden kann.

Die Herausforderungen liegen neben den örtlichen Gegebenheiten auch in der Bewältigung sich verändernder wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und ökologischer Rahmenbedingungen. Das Handlungskonzept soll Maßnahmen für den Umgang mit funktionalen, städtebaulichen, verkehrlichen und freiraumplanerischen Entwicklungen aufzeigen und tragfähige Maßnahmen formulieren, mit denen die Wiesbadener Innenstadt gestärkt und zukunftsfähig weiterentwickelt werden kann. Dazu wird neben einer Zeit- und Maßnahmenplanung auch eine Finanzierungsplanung erarbeitet.

 

Auftraggeberin

Landeshauptstadt Wiesbaden

Leistungen

  • Erarbeitung einer Gesamtperspektive für die Innenstadt-West unter aktiver Beteiligung zentraler Akteure sowie der Wiesbadener Bürgerschaft - auch über das Internet
  • Identifikation von Leitzielen und Zusammenführung räumlicher und thematischer Handlungsfelder
  • Koordination und Moderation des Beteiligungsverfahrens und der dazugehörigen Öffentlichkeitsarbeit in unterschiedlichen Formaten (Fachwerkstatt, Standortkonferenz, Fachforen und öffentlichen Arenen)
  • Konkretisierung der Projektvorschläge in Kooperation mit Bürgerschaft und Stadtverwaltung
  • Dokumentation der Ergebnisse 

Kooperation

  • Junker + Kruse – Stadtforschung Planung, Dortmund
  • scape Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf
  • Runge + Küchler, Düsseldorf